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Mobile Agenten sind Objekte, die in einem Agentensystem autonom
arbeiten können, und in der Lage sind, aus eigenem Antrieb von
einem zu einem anderen Ort zu migrieren. Mit Hilfe solcher Agenten
läßt sich ein Programmierparadigma formulieren, das für Verteilte
Systeme besonders gut geeignet erscheint.
Die vorliegende Arbeit besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil wurde
ein offenes Agentensystem für mobile Agenten konzipiert. Dazu
wurden ein Verarbeitungsmodell postuliert und die Vor- und Nachteile
aufgezählt, die einer Anwendung, die dieses Modell benutzt,
entstehen können. Verschiedene Problembereiche, die ein
Agentensystem behandeln muß, wurden aufgezählt und zum Teil durch
den Entwurf von Systemmechanismen zu lösen versucht. Es wurden neun
existierende Programmiersprachen unter dem Aspekt der Verwendung als
Agentensprache evaluiert und eine dieser Sprachen, der Java Bytecode
von Sun, für das Konzept ausgewählt. Schließlich wurde auf einige
mögliche Erweiterungen und Anwendungen des Agentensystems
eingegangen.
Im zweiten Teil wurde ein Prototyp des Agentensystems in der
Programmiersprache Java implementiert, der einen Ausschnitt der
Konzepte aus dem ersten Teil verwirklicht. Dieser Prototyp umfaßt
die Agenten, Orte, sowie Gruppen von Orten (Domains), die auf einem
Rechner liegen. Die Agenten können in diesem System lokal oder
global miteinander kommunizieren, von einem zu einem anderen Ort
migrieren oder anderen Agenten Dienste zur Verfügung stellen.
Im dritten Teil schließlich wurde mit Hilfe der prototypischen
Implementierung eine kleine Demonstrationsanwendung erstellt, die 16
Agenten auf vier Orte über zwei Rechner verteilt, und in dem die
Agenten miteinander kommunizieren und teilweise auch migrieren.
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